Sascha Empacher im Interview

"Ich muss jetzt mal wieder nach München, Wien, Belgrad oder Brüssel"

Was macht der Berater der Fußballstars Mo Salah und Baba Rahman in der Corona-Krise?

Sascha Empacher und Abdul Baba

Sascha Empacher kennt eigentlich jeder in der Fußballszene. Der 50-Jährige ist Spielerberater seit 17 Jahren, hat eine Vielzahl von Profis entdeckt und gefördert. Sein bekanntester Klient in seiner Agentur (www.spocs.de) ist sicherlich Mohamed Salah vom FC Liverpool, der Ägypter ist ein absoluter Weltstar. Für GENERATION Homeoffice nahm sich Empacher Zeit für ein Corona-Krisen-Interview.

GENERATION Homeoffice: Hallo Sascha, wo erwischen wir Dich gerade, im Büro, Homeoffice oder unterwegs?

Sascha Empacher: Die Wahrscheinlichkeit, mich derzeit im Homeoffice zu treffen, ist größer als irgendwo unterwegs in der Welt. Reisen geht seit Anfang März fast gar nicht, Grenzen sind dicht, Entfernungen eh zu weit und Social Distancing wichtig. Ja, ich bin zuhause in Berlin.

Kannst du eigentlich Deinen Job im Homeoffice ausüben?

Eingeschränkt ja und erstaunlicherweise besser als ich dachte. 

Wie hältst Du Kontakt zu deinen Spielern?

Per Telefon. Übrigens zu Spielern, Klubs und Mitarbeitern. Wir haben ein großes Team von 22 Leuten in 12 Ländern und da muss man natürlich immer auf Tuchfühlung sein.

Du bist doch immer auf der Suche nach Talenten, geht das im Moment überhaupt?

Ja, wir sind weiter aktiv. Per Videokonferenzen. Wir vereinbaren Videomeetings und sprechen dann mit potentiellen Kandidaten. Diese kennen wir entweder bereits vom klassischen Scouting oder via der professionellen Videoscouting-Plattformen Instat und Wyscout. Zudem haben wir eine professionelle Datenanalyse. Über unsere Büros versuchen wir dann mit den Spielern zu sprechen und ein erstes Gespräch zu führen.

Wie strukturierst Du Deine Tage zur Zeit?

Mein Tag ist immer strukturiert, von morgens 8:00 bis abends 23:00 Uhr. Solange werden alle Telefongespräche, Mails, WhatsApps bedient. Der Fußball kennt keine Pausen und International wird oft bis spät gearbeitet, wobei Deutsche und Skandinavier eher etwas früher beginnen, Südeuropäer oder Araber eher später. Also es geht rund um die Uhr. Zum Joggen nimmt man dann eben sein Handy mit, ebenso ins Restaurant oder sonst wo. Daran bin ich gewöhnt und es ist normal für mich.

Welche Tools wie Skype, Slack oder andere nutzt Du?

WhatsApp natürlich. Neu ist Zoom, Zoom-Meetings werden Normalität. Das finde ich ganz gut, kann die ein oder andere Reise künftig ersparen, allerdings nicht komplett ersetzen.

Langsam lockert sich alles wieder etwas. Freust Du Dich wieder auf das Reisen und den persönlichen Kontakt mit Spielern und Vereinsvertretern?

Ja, ich kann es kaum erwarten. Ich habe die Zeit zwar sehr gut genutzt, nicht nur arbeitstechnisch, denn ich habe extrem viel Sport gemacht und fühle mich fitter. Aber ich muss jetzt mal wieder nach München, Wien oder Brüssel und Prag. Mache ich das per Auto oder Flugzeug? Ich weiß es noch nicht. London, Istanbul sowie Übersee fallen ja noch immer aus. Bin selbst als Reiseprofi gespannt und aufgeregt wie das Fliegen jetzt wird und wie man sich jetzt im Hotel verhält. Auch Meetings mit Drittpersonen werden anders. 

Vielen Dank für das Interview

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