Leckeres Essen

Welchen Stellenwert hat das Essen im Lockdown?

Im Homeoffice verändern sich unsere Essgewohnheiten. Unsere Ernährungsberaterin hat dafür eine Erklärung.

Essgewohnheiten ändern sich ©pixabay

Etwa ein Jahr ist es her, dass Corona für uns ein Thema geworden ist mit all den Einschränkungen, die unser Leben bis heute prägen. Keine Restaurants oder Bars, keine Fitness-Studios, wenig Kultur, wie Museen oder Theater, höchstens digital, kein Tanzen mit anderen Menschen, … Was macht dieses neue Leben mit uns und welche Bedeutung nimmt hier das Essen ein? Hat sich unser Essverhalten verändert?

Wir haben einen großen Verzicht auszugleichen, der uns alltäglich umgibt. Jeder braucht dafür etwas anderes. Versuche über digitale Plattformen sind gemacht, die von einem Teil der Menschen genutzt werden, so stellen diese Angebote jedoch nur einen bedingten Ersatz dar für das , was wir lieben. Nähe, sich umarmen, feiern, mit Freunden ohne Abstandsregelungen essen , einfach ungezwungen Spass haben und das Leben geniessen… all das hat schon jetzt eine größere Bedeutung bekommen…

Essen wird positiv bewertet und ist für viele Menschen ein Ersatz, wenn der Tag mal nicht so läuft wie sonst, man sich geärgert hat, traurig ist oder sich einsam fühlt… wir kennen Essen - vor allem Süsses - aus der Kindheit. Hingefallen, geweint und oft gab es dann etwas Süsses zur Beruhigung. Oder Besuch bringt Süsses mit für die Kinder. Diese positive Erfahrung ist tief im Unterbewusstsein verankert und betrifft viele Erwachsene. Süsses ist für sie daher oft Kompensation für schwierige Lebenssituationen, ebenfalls zu Salzigem wird gern gegriffen. Gibt es einen Zusammenhang zum Lockdown und homeoffice?

Ja, den gibt es.

Eine repräsentative Online-Befragung der Uni Göttingen mit etwa 950 Befragten unterschiedlichen Alters und durchgeführt im April 2020 fand interessante Aspekte zum Ernährungs- und Verzehrsverhalten heraus.

Nahezu die Hälfte der Menschen kochen mehr in Pandemiezeiten und beschäftigen sich mit gesunder Ernährung. Nahezu 50 % der Befragten gab per Selbsteinschätzung zum Ernährungsverhalten an, „sich mal etwas zu gönnen und zu essen, was einem schmeckt“. Etwa 30 % „isst aus purer“ Langeweile und nur etwa 20 % der Befragten gab an, „mehr zu essen als sonst. Bemerkenswert ist, dass knapp 40 % der Befragten „Lebensmittel viel mehr wertschätzen“ und etwa 20 % „essen gesünder“. Was das Verzehrsverhalten angeht, so essen etwa 30 % der Befragten mehr Süßwaren und Snacks, wie Chips und Schokolade. Ebenfalls 30 % essen mehr Obst und Gemüse. Einige trinken etwas mehr Alkohol (ca. 12 %), ein Fünftel der Befragten trinken eher weniger. Die Mehrheit hat ihr Verzehrverhalten nicht verändert.

Haben Sie Fragen dazu? Dann schreiben Sie gern an

Ihre Ernährungsexpertin
Annette Gumpricht

 

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Annette Gumpricht ist Ernährungswissenschaftlerin und zertifizierte VDOE-Ernährungsberaterin. Seit über zehn Jahren unterstützt sie außerdem Unternehmen, die Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung durchführen oder ein betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen möchten. www.essenundgesund.de

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