Am 30.06. endet die vom Gesetzgeber vorgegebene Regelung für das Arbeiten im Homeoffice. Die Pflicht für Arbeitgeber, ihren Mitarbeitern (dort wo es möglich ist) den Arbeitsplatz frei wählen zu lassen, war und ist an die Corona-Regelungen gekoppelt, die sogenannte Notbremse. Die sich deutlich verbessernde Infektionslage entzieht dieser Regelung die Grundlage. Ein schwerer Fehler, glauben die Vertreter des DGB (Deutscher Gewerkschafts Bund).
"Noch sind wir nicht durch mit der Pandemie"
"Die Homeoffice-Regelungen hätten verlängert werden müssen", erklärte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel in einem Interview mit der Funke Mediengruppe. Der Grund liege auf der Hand. "Noch sind wir nicht durch mit der Pandemie", so Piel weiter. "Es ist erwiesen, dass das Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen deutlich höher ist." Einen gänzlich anderen Blick auf die Dinge hat wie erwartet die Bundesvereinigung der Arbeitgeber (BDA).
"Die deutsche Wirtschaft begrüßt das Auslaufen der Verordnung zum Homeoffice", heißt es da voller Erleichterung von Steffen Kampeter, dem Hauptgeschäftsführer. "Es ist gut, dass die SPD mit ihren Plänen die Verordnung noch zu verlängern am Widerstand der Union gescheitert ist." Das Arbeitsministerium um Bundesminister Hubertus Heil hatte sich mit Kanzleramtschef Helge Braun geeinigt, die genannte Regelung zu kippen. Die Betriebe werden aber weiterhin verpflichtet, ihren Mitarbeitern zweimal wöchentlich einen Corona-Test anzubieten.